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Go
Die ersten 60 Züge einer Go-Partie

Hier wird eine (japanische) Version der Regeln dargestellt, die in Deutschland populär ist. Go-Spielen ist allerdings oft nicht ohne weitergehende Anleitungen möglich. Insbesondere gibt es manchmal Schwierigkeiten, selbständig am Spielende den Gewinner zu ermitteln.

Andere Regeln (z. B. die japanischen Regeln, die chinesischen Regeln oder die Ing-Regeln) unterscheiden sich in ein paar Details, führen aber meist zum selben Gewinner. Die Grundregeln sind jedoch seit Entstehen des Spiels dieselben.

Für detaillierte Informationen zu den verschiedenen internationalen Regelwerken siehe Go-Regeln. Manche Gospieler vertreten den Standpunkt, dass eine detaillierte Beschäftigung mit Regelfragen am Anfang für Anfänger abschreckend sei. Deshalb sind unten in den Weblinks interaktive Einführungen und Spielregeln für Anfänger zu finden. Auch in Wikibooks kann man sich über einführende Regeln informieren.

Spielmaterial und Zugfolge

Spiel-Brett aus Holz
Das Spielfeld besteht aus 19 horizontalen und 19 vertikalen Linien, die ein Gitter von 361 Schnittpunkten bilden. Auf diese Schnittpunkte (nicht in die Felder) werden die Steine gesetzt. Beide Spieler, Schwarz und Weiß genannt, verfügen über eine beliebig hohe Anzahl gleicher Steine in der jeweiligen Farbe (traditionell 181 S, 180 W). Für kürzere Partien und besonders für Anfänger eignen sich kleinere Spielbretter (üblich sind Bretter der Größe 13×13 und 9×9). Die Brettgröße hat keinen Einfluss auf die Spielregeln.
Das Brett ist zu Beginn leer. Beide Spieler führen abwechselnd einen Zug aus, wobei Schwarz beginnt. Der Spieler, der am Zug ist, kann entweder einen Stein auf einen beliebigen leeren Schnittpunkt setzen oder passen. Gesetzte Steine können nicht mehr bewegt werden, es sei denn, sie werden vom Gegner geschlagen.

Schlagen von Steinen

Go Strategiespiel
Auf den markierten Schnittpunkten können Steine geschlagen werden.
Go Strategiespiel

So sieht die Stellung aus, nachdem geschlagen worden ist

Ein einzelner Stein wird geschlagen, indem seine Freiheiten von gegnerischen Steinen besetzt werden. Freiheiten sind die einem Stein horizontal und vertikal benachbarten, unbesetzten Schnittpunkte (diagonal benachbarte Schnittpunkte zählen nicht als Freiheiten). Man beachte, dass ein Stein am Rand maximal nur drei, in der Ecke sogar nur zwei Freiheiten besitzen kann. Ein Stein, der nur noch eine Freiheit besitzt, ist in"Atari" (dt. "Treffen") und kann im nächsten Zug des Gegners geschlagen werden. Gleiches gilt für Ketten von Steinen. Eine Kette ist eine Gruppe von Steinen einer Farbe, die sämtlich über horizontale oder vertikale Linien verbunden sind (aber auch hier sind diagonale Verbindungen ausgeschlossen). Ketten können nur dann geschlagen werden, wenn der Gegner alle ihre Freiheiten besetzt. Um zu verhindern, dass eine Kette (bzw. ein Stein) geschlagen wird, ist es sinnvoll, ihr durch Hinzufügen eines Steins zusäzliche Freiheiten zu verschaffen. Unmittelbar nachdem einer oder mehrere Steine geschlagen worden sind, werden sie vom Brett genommen und als Gefangene aufbewahrt. Jeder Gefangene zählt einen Punkt in der Endabrechnung.

Selbstmord

Es ist nicht erlaubt, einen Stein so zu setzen, dass er bzw. die mit ihm verbundene Kette nach dem Setzen keine Freiheit besitzt. Zur vollständigen Ausführung eines Satzes gehört allerdings (Anmerkung: Es gibt Regelwerke, die Selbstmord teilweise erlauben. Dies hat aber nur sehr geringfügige Auswirkungen auf die Taktik des Spiels.)auch das Herausnehmen geschlagener Steine. Deshalb kann ein vermeintlicher Selbstmord tatsächlich erlaubt sein, wenn dabei mindestens ein gegnerischer Stein geschlagen wird.

Ko

Go Strategiespiel

Eine Ko-Situation

Nachdem ein einzelner Stein in einem Ko (sprich koh) geschlagen worden ist, ist es dem anderen Spieler nicht erlaubt, den gesetzten Stein im darauffolgenden Zug zurückzuschlagen. In anderen Worten: Ein Stein darf dann nicht geschlagen werden, wenn danach wieder die gleiche Stellung wie nach dem vorherigen Zug der beiden Spieler auf dem Brett entstehen würde. Stattdessen muss der betroffene Spieler entweder passen oder einen Zug anderswo auf dem Brett spielen. Dabei ist es sinnvoll, einen guten Folgezug anzudrohen, was man dann Ko-Drohung nennt. Beantwortet der Gegner die Drohung, darf er in dem Ko zurückschlagen. Der Gegner hat allerdings auch die Möglichkeit, das Ko zu decken, d. h. den Stein, der in "Atari" ist, mit den anderen zu einer Kette zu verbinden und so vor dem Geschlagenwerden zu sichern. Durch die Ko-Regel wird vermieden, dass das Schlagen und Zurückschlagen unendlich fortgesetzt wird und die Partie dadurch in ihrer Entwicklung stehen bleibt.

Spielende

Go Strategiespiel

Eine mögliche Endsituation eines Spiels, Gefangene sind schon entfernt.

Das Spiel ist zu Ende, wenn ein Spieler passt und dann sogleich der andere Spieler auch passt. Die Punktzahl eines Spielers ist die Summe der durch Steine der eigenen Farbe umschlossenen freien Schnittpunkte (Gebiet) und der gefangenen Steine (gegnerischer Farbe). Angenommen, Weiß hat in der rechts abgebildeten Partie während des Spiels 3 Gefangene geschlagen, so hat Weiß 67 (großer linker Rand) + 5 (kleine Mittelgruppe) + 3 Gefangene = 75 Punkte. Der Spieler mit der höheren Punktzahl gewinnt das Spiel, die Höhe des Gewinns ist nicht entscheidend. In der abgebildeten Partie hat also unabhängig von den Gefangenen Schwarz gewonnen, weil er schon an Gebiet mehr Punkte hat als Weiß. Ist die Punktzahl beider Spieler gleich, so ist das Spiel unentschieden, was "Jigo" genannt wird. Auch haben beide Spieler die Möglichkeit, die Partie aufzugeben, wenn die Situation auf dem Brett ausweglos erscheint. Der Gegner hat dann "durch Aufgabe gewonnen".

Wikipedia
Viel Spaß beim Spielen